In sonnenreicher Aussichtslage am Nordufer des Wolfgangsees gelegen, war der Bauplatz schon für die Errichtung einer Sauna für Ferienhäuser, als ein Schicksalsschlag die Pläne ändern ließ. Auf dem bereits vorbereiteten Fundament sollte jetzt eine Kapelle errichtet werden, an dem Ort, an dem der traditionsreiche Pilgerweg nach St. Wolfgang vom Falkenstein herabführend auf den See trifft.
Ein spiralförmiger Kegelstumpf zieht den Besucher durch die schmale Eingangstür regelrecht in den engen Innenraum. Unwillkürlich kommt man hier zur Ruhe, sanftes Tageslicht fällt über die halbmondförmige Dachverglasung, kleine Fensteröffnungen richten den Blick gezielt zum Berg bzw. auf den See. Durch die Lichtführung wird der runde, nach oben strebende Innenraum angenehm akzentuiert und erlebbar gemacht.
Errichtet wurde der Kirchenraum aus dreidimensional abgebundenen Brettsperrholzelementen, außen mit Lärchenholzschindeln verkleidet und innen mit Lehm verputzt. Möglich wurde die komplexe Baukörperform nur durch eine 3D-Planung seitens der Architekten von sps÷architekten zt gmbh, die die entsprechend aufgearbeiteten Daten direkt an die Produktionsfirma zum Abbund gesendet hatten. Die passgenauen Elemente mussten dann nur noch auf der Baustelle zusammengesetzt werden und konnten vom Zimmerer ohne Nacharbeiten montiert werden. Rein handwerklich ist eine derartige Freiform nicht bzw. kaum realisierbar.